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Städtetag kritisiert Entscheidung gegen EMS-Finanzierung

NORDWEST-ZEITUNG, 15. Juli 2020


Die Kritik an der Streichung von 142 Millionen Euro für einen geplanten Neubau der Unimedizin in Oldenburg reißt nicht ab. Niedersächsische Oberbürgermeister nennen die Entscheidung „unverständlich“.

Hannover – Die Kritik an der Streichung von 142 Millionen Euro, die das Land kommendes Jahr für einen geplanten Neubau der Unimedizin in Oldenburg zur Verfügung stellen wollte, reißt nicht ab. Am Mittwoch gab es auch Protest von der Spitze des Niedersächsischen Städtetages – vom Oberbürgermeister der Stadt Lüneburg, Ulrich Mädge (SPD), und vom Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter, Frank Klingebiel (CDU).

09 Juli, 2021
OLDENBURG, 9. Juli 2021 Im Nordwesten Niedersachsens, einer Region mit über 2,5 Millionen Menschen und stetig steigender Bevölkerungszahl, schließen immer mehr Ärztinnen und Ärzte aus Altersgründen ihre Hausarztpraxen. Nachfolger gibt es nicht. Der seit Jahren prophezeite Ärztemangel ist inzwischen vielerorts traurige Realität, so beispielsweise in Löningen, Lastrup, Essen, Lindern und Teilen der Wesermarsch. Niedergelassene Fachärzte fehlen schon seit Jahren in großer Zahl. Die medizinische Unterversorgung hat dramatische Folgen, nicht nur in ländlichen Gebieten. Dennoch verhallen die Hilferufe aus den Städten und Gemeinden in Hannover vielfach ungehört. Die neu gegründete medizinische Fakultät in Oldenburg leidet unter extrem knapper Finanzierung. Dabei wären Absolventen nach ihrem Examen bestens geeignete Kandidaten für die Besetzung der verwaisten Arztpraxen. Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers aber hat erneut alle Hoffnungen auf einen zügigen Ausbau der Universitätsmedizin Oldenburg gedämpft. Milliardenbeträge aus dem Landeshaushalt fließen stattdessen nach Hannover und Göttingen, um die dortigen Universitätskliniken weiter auszubauen. Wir empfinden das als ungerecht und wollen dies nicht länger hinnehmen. Wir fordern eine Gleichbehandlung der Bürgerinnen und Bürger bei der medizinischen Versorgung in Ostfriesland und in der Region von Oldenburg bis nach Osnabrück. Wenn auch Sie den wachsenden Ärztemangel und die damit verbundene gesundheitliche Bedrohung nicht länger akzeptieren wollen, dann laden wir Sie ein, sich dieser Petition mit Ihrer Unterschrift anzuschließen. Zur Online-Petition >
von Stefan Idel 28 Mai, 2021
NORDWEST-ZEITUNG, 28. April 2021 von Stefan Idel CORONA Fachleute diskutieren bei Ärztekammer in Oldenburg über Auswirkungen der Pandemie Oldenburg/Hannover – Das hatte sie sich zum Finale aufgespart: Ein klares Bekenntnis zum Ausbau der European Medical School (EMS) in Oldenburg gab Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) beim „Weser-Ems-Forum“ der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) ab. „Da ist schon ein Haken dran“, sagte die Ministerin auf die entsprechende Frage von Moderator Thomas Spieker. Sie unterstütze Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) im Kabinett. Den Ausbau der Uni-Medizin mahnten auch der Oldenburger Virologe Prof. Dr. Axel Hamprecht und der Emder Mediziner Dr. Jörg Weißmann, Vorsitzender der ÄKN-Bezirksstelle Aurich, an. Die Auswirkungen der Pandemie auf die ambulante und stationäre Versorgung war das Thema der ÄKN-Veranstaltung am Montagabend in Oldenburg. Unter der Moderation von Professor Dr. Djordje Lazovic (ÄKN-Bezirksvorsitzender) und Prof. Dr. Claus-Henning Köhne (Vorsitzender des ÄKN-Fortbildungsausschusses) wurden Fachvorträge und eine Diskussionsrunde unter Beteiligung der Ministerin geboten. Wir fassen die wichtigsten Ergebnisse zusammen. Wie ist die Situation in den Hausarztpraxen? „Die Praxen sind seit einem Jahr im Alarmmodus“, sagt Dr. Karin Bremer, stellvertretende ÄKN-Vorsitzende und Fachärztin für Innere Medizin in Dissen (Kreis Osnabrück). Sie beklagte die ausufernde Impfbürokratie und die hohe Belastung des Personals. „Wir brauchen mehr Freiraum“, so Bremer. Die Ärzte könnten selbst entscheiden, welche gefährdeten Patienten sie innerhalb der Prioritätsgruppe zuerst impfen. Aus Sicht der Ministerin sind die Praxen unverzichtbar für die Impfkampagne. In den nächsten drei Monaten sollen sieben Millionen Dosen an die Praxen in Niedersachsen geliefert werden. Sind die Langzeitfolgen von Covid-19 erkennbar? In die Sprechstunden kommen zunehmend Menschen, die eine Covid-19-Erkrankung zwar überstanden haben, aber „mitnichten geheilt“ sind, erklärte Ärztekammer-Präsidentin Dr. Martina Wenker, zugleich Lungenfachärztin in Hildesheim. „50 Prozent der Patienten zeigen Symptome, die sie vorher nicht hatten“, so Hamprecht. Er nannte Erschöpfung und neurologische Erkrankungen. Weißmann berichtete, dass auch junge Menschen lang anhaltende Leistungsschwächen beklagen und schneller müde würden. Stoßen die Kliniken an die Kapazitätsgrenze? Es sind deutlich mehr Menschen auf den Intensivstationen der Oldenburger Krankenhäuser als in der zweiten Welle, sagt Axel Hamprecht, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Virologe am Klinikum Oldenburg. Landesweit gibt es derzeit 2159 Intensivbetten; 1805 waren am Dienstag belegt. Ministerin Behrens kündigte einen Modernisierungsschub für die Krankenhäuser an. Regionale Versorgungszentren könnten den Ärztemangel auf dem Land kompensieren. Sollte die Impf-Reihenfolge aufgehoben werden? Hier waren sich die Fachleute einig: „Nein“, sagte ÄKN-Präsidentin Wenker. Ohne den Schutz der älteren Menschen und der Risikogruppen wäre die dritte Welle schlimmer ausgefallen. Hamprecht erklärte, mit zunehmendem Alter steige das Risiko, an Covid-19 zu erkranken. Behrens ging davon aus, dass bei kontinuierlich hohen Impfstofflieferungen im Juni die Priorisierung aufgehoben werde und alle Impfwilligen sich einen Termin geben lassen könnten. Sie hoffe zudem darauf, dass es im Herbst auch einen Impfstoff für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren geben werde. Hier zeigte sich Hamprecht eher skeptisch. Welche Gruppen sind die Verlierer des Lockdowns? Aus Sicht Bremers sind Kinder, Jugendliche und viele Unternehmen Verlierer der Pandemie. Um die dritte Welle zu mildern, hätte schon über Weihnachten oder spätestens zu Ostern ein harter Lockdown greifen müssen. „Da hat die Politik vieles falsch gemacht“, so die Hausärztin. Ministerin Behrens sagte, die Politik müsse die „nicht-medizinischen Schäden“, etwa in der Kinder- und Jugendarbeit, verstärkt in den Blick nehmen. Was muss nach der Pandemie besser werden? „Es müssen mehr Allgemeinmediziner ausgebildet werden“, so Weißmann, der den Ausbau der Uni-Medizin anmahnte. „Ohne Hausärzte geht es nicht“, ergänzte Bremer. „Wir sind der Schutzwall.“ Die enorme Belastung der Pflegekräfte sieht Hamprecht als „große Gefahr“ für das Gesundheitswesen. Es dürfe nicht weiter kaputtgespart werden. ÄKN-Präsidentin Wenker wies auf die zunehmende Bedeutung ethischer Fragen hin. Die begrenzten Ressourcen sollten gerecht verteilt werden. Die Rolle der Wissenschaft sei in der Pandemie gestärkt worden. 
04 Dez., 2020
NORDWEST-ZEITUNG, 2. Oktober 2020  Oldenburg/StI – Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat weitere finanzielle Unterstützung für die Uni-Medizin in Oldenburg zugesagt. Nach den nun zugesagten 80 Millionen Euro müsse man darüber reden, dass eine zweite Tranche „in die Haushaltsplanung der nächsten Jahre eingestellt werde“, sagte der Regierungschef auf Nachfrage dieser Zeitung. „Wir stehen zum Konzept der European Medical School (EMS)“, so Weil.
04 Dez., 2020
NORDWEST-ZEITUNG, 1. Oktober 2020 EUROPEAN MEDICAL SCHOOL  Finanzierung verbessert – aber längst noch nicht komplett gesichert Oldenburg – Der Druck war groß. Offenbar groß genug. Der Koalitionsausschuss der SPD-CDU-Landesregierung hat weitere 40 Millionen Euro für einen Neubau der European Medical School (EMS) bewilligt. 40 Millionen Euro hatte zuvor Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) aus seinem Etat freigeschaufelt, nachdem die Landesregierung zugesagte Mittel überraschend aus dem Haushaltsentwurf gestrichen hatte. Freude herrscht am Mittwoch bei Universitätspräsident Prof. Dr. Hans Michael Piper. „Die Entscheidung ist ein Etappensieg für uns und die gesamte Region. Die Universitätsmedizin Oldenburg ist der Garant für die ärztliche Versorgung im Nordwesten.“ Die Entscheidung sei sicher „das Ergebnis der gemeinsamen Bemühungen der Region, den Ausbau der Medizinischen Fakultät mit den erforderlichen Finanzmitteln auszustatten“, sagt Dr. Gerd Pommer, Vorsitzender der Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest. „Entscheidend ist jetzt, dass es mit der Universitätsmedizin in Oldenburg vorangeht, das ist das Einzige, was zählt“, sagt Dr. Thomas Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer. Und Jörg Waskönig, Vorsitzender des Arbeitgeberverbands Oldenburg, sagt: „Das ist eine gute Nachricht, aber jetzt dürfen wir nicht lockerlassen“. Der Neubau müsse zügig angegangen werden, damit Professoren und Studenten sehen können, dass es vorangehe. Auch Landtagsabgeordnete Dr. Esther Niewerth-Baumann und der Bundestagsabgeordnete Stephan Albani (beide CDU) betonen: „Unsere Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt.“
04 Dez., 2020
NORDWEST-ZEITUNG, 1. Oktober 2020 Oldenburg/MTN – Die Signale für den Bau eines Forschungs- und Lehrgebäudes für die European Medical School (EMS) in Oldenburg stehen auf Grün. Die Landesregierung hat Mittel in Höhe von 80 Millionen Euro jetzt verbindlich zugesagt. „Das ist ein großer Tag für die Region, gestärkt werden der Wissenschaftsstandort Oldenburg und die Gesundheitsversorgung in der Region“, freut sich Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD).
04 Dez., 2020
NORDWEST-ZEITUNG, 30. September 2020 von Stefan Idel, Redaktion Hannover STUDIUM  Geld für European Medical School wird bereitgestellt Oldenburg/Hannover – Gute Nachricht für den Nordwesten: Die Finanzierung der European Medical School (EMS) in Oldenburg gilt als gesichert. Neben bereits zugesagten 40 Millionen Euro aus dem Etat des Wissenschaftsministeriums will das Land im Doppelhaushalt 2022/2023 weitere 40 Mio. Euro bereitstellen. Zufrieden mit der Lösung zeigte sich Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU). Nun könne die Planung beginnen. Der erste Abschnitt der Uni-Medizin soll 2024 fertiggestellt werden, hofft Thümler. Die Pläne des Landes, kein Geld für die EMS im Haushalt 2021 bereitzustellen, hatte zu großen Protesten in der Region geführt. Die EMS sei ein Leuchtturmprojekt für den gesamten Nordwesten, erklärte Karl-Heinz Bley, Sprecher der CDU-Abgeordneten aus dem Oldenburger Land.
von Universität Oldenburg 11 März, 2020
NORDWEST-ZEITUNG, 11. August 2020  Uni-Medizin Vorsitzender des Hochschulrats kritisiert fehlende Investition in Medizin-Studiengang Oldenburg/LR – Der Vorsitzende des Hochschulrats der Uni Oldenburg, Jörg Waskönig, hat sich in einem Brief an Ministerpräsident Stephan Weil mit Sorge zur Oldenburger Universitätsmedizin geäußert. In dem Schreiben kritisiert Waskönig den aktuellen Haushaltsplanent-wurf der niedersächsischen Landesregierung, der dringend benötigte finanzielle Mittel nicht vorsieht. „Die Aufstockung auf 200 Studierende pro Jahr ab 2025, die die niedersächsische Landesregierung beschlossen hat, und damit der Aufbau auf eine entsprechende Qualität und Quantität an Lehrenden kann nur mit einem zügigen Neubau „Labor und Lehre“ gelingen. Dieser Bau scheint aktuell nicht voranzukommen“, heißt es in dem Brief. Die Folgen machen ihm Sorgen. So würden durch das Nicht-Einlösen der Zusage eines Neubaus Gespräche mit interessierten Professoren erschwert. Wo ihnen Forschungseinrichtungen in einem Einstellungs-gespräch versprochen wurden, könne man aktuell nur interessante Bauskizzen zeigen.
von Universität Oldenburg 11 März, 2020
NORDWEST-ZEITUNG, 14. September 2020 von Christoph Kiefer GESUNDHEIT Klinikum künftig Universitätsklinikum – Große Bühne in Hannover Oldenburg/Hannover – An diesem Montag kann die European Medical School ihre Themen auf Landesbühne präsentieren. Bei einem parlamentarischen Abend präsentieren die Spitzen von Universität und Oldenburger Kliniken in Hannover den aktuellen Stand. Dass sich gleich vier Minister angekündigt haben, zeigt das große Interesse. Im Gepäck haben die Oldenburger nicht nur die gute Bewertung des Wissenschaftsrates, der den Medizinstudiengang auf Herz und Nieren untersucht hat. Auch die erfreuliche Benotung durch die Studierenden und die im Vergleich zu anderen Medizin-Studiengängen günstige Kostenstruktur gehören in die Bilanz acht Jahre nach Gründung des neuen Studiengangs. Eine Hausaufgabe, die der Wissenschaftsrat der European Medical School aufgetragen hat, ist in Arbeit: Eine Verzahnung der vier Krankenhäuser und der Universität. Bislang bestehen vertragliche Verbindungen, und im Medizin-Ausschuss sitzen alle Akteure an einem Tisch. Mitsprache-Rechte bei Entscheidungen in anderen Häusern haben die Partner – selbst wenn es um Forschung und Lehre geht – allerdings nicht. Das soll sich ändern: Geplant ist, dass der Dekan der Uni-Medizin in den Vorstand des Klinikums einzieht. Er erhält ein Veto-Recht bei Entscheidungen zu Lehre und Forschung. Umgekehrt soll ein Vorstandsmitglied des Klinikums stimmberechtigt im Dekanat der Uni Platz nehmen. 
von Universitätsgesellschaft 11 März, 2020
NORDWEST-ZEITUNG, 25. September 2020 von Stefan Idel, Büro Hannover STUDIE Zahl der niedergelassenen Mediziner sinkt im Nordwesten dramatisch Oldenburg/Hannover – Der Ärztemangel in Niedersachsen wird nach einer Studie der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN) drastisch zunehmen. Bis zum Jahr 2035 sinkt die Anzahl der Hausärztinnen und Hausärzte demnach von aktuell 5044 auf rund 3750. Bei den Fachärzten gebe es „starke Tendenzen in Richtung Unterversorgung“ auf dem Land, heißt es in der von der Uni Hannover erstellten Studie. Der Verband appellierte ans Land, seine Zusage zur Schaffung von 200 weiteren Medizin-Studienplätzen einzuhalten. „Jede Ausbaumaßnahme, insbesondere die European Medical School in Oldenburg, ist enorm wichtig, um die Lücke zu schließen“, sagte KVN-Sprecher Detlef Haffke dieser Zeitung. „Die Sicherstellung der flächendeckenden Vertragsärztlichen Versorgung wird immer schwerer werden“, erklärte zudem KVN-Vorstandschef Mark Barjenbruch. 
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