WIE UNIMEDIZIN VON PRIVATER FÖRDERUNG PROFITIERT
Für den weiteren Ausbau der Exzellenz in Krankenversorgung, Forschung, Lehre und Transfer setzt die Universitätsmedizin Oldenburg (UMO) auf starke Partnerschaften. Zuwendungen von engagierten Privatpersonen und Unternehmen ermöglichen gezielte Investitionen für innovative Impulse – für Patientinnen und Patienten, die Region und die Medizin von morgen. Zur nachhaltigen Stärkung der UMO soll daher die gemeinnützige „Stiftung Universitätsmedizin Nordwest“ mit einem soliden Kapitalstock ausgestattet werden.
Außer einer Zustiftung ist auch eine Förderung konkreter Projekte mit Ihrer Spende möglich. Wir beraten Sie gerne und stellen den Kontakt zu den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen her.
So kann Ihre Förderung aussehen:
Aktiv-Partner-Netzwerk Oldenburg
Poster zum ProjektAktiv-Partner-Netzwerk Oldenburg: Eine Plattform, um ältere Menschen für körperliche Aktivität zu vernetzen
Körperliche Aktivität ist für ältere Menschen von entscheidender Bedeutung, um ihre Mobilität und Selbstständigkeit zu erhalten. Doch vielen älteren Menschen fehlt ein geeigneter Partner oder eine Partnerin, um körperlich aktiv zu werden oder zu bleiben. Das Aktiv-Partner-Netzwerk in Oldenburg soll diese Barrieren abbauen und ältere Menschen motivieren, im Alltag körperlich aktiv zu sein.
Körperliche Aktivität ist nicht nur für die individuelle Gesundheit und Lebensqualität wichtig, sondern kann auch Krankheitsverläufe positiv beeinflussen. Barrieren zur Ausübung von körperlicher Aktivität können individuell und auch regional sehr unterschiedlich sein. Daher ist es wichtig, dass ältere Menschen in Oldenburg vernetzt werden, um körperlich aktiv zu werden oder zu bleiben.
Daraus leiten sich die folgenden Forschungsfragen ab:
- Wie können geeignete Partner:innen für körperliche Aktivität identifiziert werden?
- Welche Netzwerkmöglichkeiten eröffnen sich in Oldenburg?
- Kann die körperliche Aktivität und Mobilität älterer Menschen durch entsprechende Angebote zur Partnersuche für körperliche Aktivität gesteigert werden?
Um diese Fragen zu beantworten, werden Fokusgruppen mit älteren Menschen und Stakeholdern möglicher Netzwerke in Oldenburg durchgeführt. Anschließend wird eine geeignete Vernetzungsmöglichkeit für die Zielgruppe aufgebaut. Die Effekte des Aktiv-Partner-Netzwerks werden dann in Bezug auf Mobilität, Teilhabe und Lebensqualität der teilnehmenden älteren Menschen evaluiert.
Das Ziel des Aktiv-Partner-Netzwerks in Oldenburg ist es, ältere Menschen zu motivieren, im Alltag körperlich aktiv zu sein und damit langfristig Teilhabe zu ermöglichen. Sofern das Konzept positiv evaluiert werden kann, werden im Nachgang zur Studie Möglichkeiten zur Verstetigung gesucht.
Abteilung Geriatrie
Prof. Dr. med. Tania Zieschang
PD Dr. Jessica Koschate-Storm
Entwicklung der Therapie PROmini
Poster zum ProjektEntwicklung der Therapie PROmini - Eine Eltern-Kind-Gruppentherapie für eine gesunde psychische Entwicklung von Beginn an
Psychische Probleme betreffen schon die Jüngsten: Ca. 20% der Kinder im Alter von 0-5 Jahren zeigen psychische Auffälligkeiten. Häufige Probleme sind Schrei, Schlaf- und Fütterstörungen. Diese Störungen werden oft unter dem Begriff „Regulationsstörungen“ zusammengefasst, weil bei all diesen Störungen angenommen wird, dass ihnen Probleme in der Selbstregulation zugrundeliegen. Selbstregulation beschreibt die Fähigkeit zur Regulation
von Gefühlen und Impulsen. Babys und Kleinkinder müssen diese erst noch lernen. Dies geschieht durch die anfängliche Unterstützung der Eltern (=Co-Regulation), z.B. beim Einschlafen und Beruhigen. Nach und nach lernen Kinder so wie sie sich selbst regulieren
können. Es wird angenommen, dass Regulationsstörungen in wechselseitiger Beeinflussung zwischen Eltern und Kind entstehen: Stress oder eigene psychische Probleme können die Co-Regulationsfähigkeit von Eltern einschränken und Kinder unterscheiden sich darin wie leicht oder schwer sie zu regulieren sind, z.B. in Abhängigkeit vom Temperament. Bei der Behandlung von Regulationsstörungen steht daher nicht das Kind allein im Vordergrund. Es müssen immer auch die Eltern und die Interaktion zwischen Eltern und Kind berücksichtigt
werden.
Obwohl aus der Forschung bekannt ist, dass das Auftreten von Regulationsstörungen im Kleinkindalter das Risiko für psychische Probleme über die gesamte Lebensspanne erhöht, gib es eine Versorgungslücke in deren Behandlung. Wir haben deswegen die Eltern-Kind-Gruppentherapie PROmini entwickelt und wollen diese nun evaluieren.
PROmini zielt darauf ab 1) Eltern zu entlasten, 2) die Interaktion zwischen Eltern und Kind zu verbessern und 3) dadurch Regulationsstörungen des Kindes zu reduzieren. In insgesamt 12 Gruppensitzungen werden Themen wie Ressourcenaktivierung, Selbstfürsorge und die eigene psychische Belastung aufgegriffen um die Bezugspersonen zu entlasten. Zur Förderung der Eltern-Kind Interaktion werden Bindung und feinfühliges Elternverhalten thematisiert. Außerdem erhalten die teilnehmenden Eltern Informationen zu Themen wie Regulationsstörungen und kindlichen Bedürfnissen. Ergänzend gibt es zwei Einzeltermine mit Bezugsperson und Kind. Hier steht der Einsatz von Videofeedback im Vordergrund um positive Interaktionen zwischen Eltern und Kind hervorzuheben und zu stärken.
PROmini kann eine wichtige Lücke in der psychotherapeutischen Versorgung im Kleinkindalter schließen. Da Selbstregulationsprobleme als störungsübergreifendes Merkmal von psychischen Erkrankungen angenommen werden, kann PROmini außerdem dem Auftreten psychischer Störungen im weiteren Leben vorbeugen.
Erstes Pflegesymposium Oldenburg
Poster zum ProjektDas erste Pflegesymposium Oldenburg ist eine Veranstaltung, die eine zentrale Plattform für Wissenstransfer und Vernetzung in der regionalen Gesundheitsversorgung schaffen soll. Mit dem Symposium soll der Standort Oldenburg mit seinen UMO-Kliniken als attraktiver Hotspot für Pflegeentwicklung und -forschung gestärkt werden. Es richtet sich an Pflegende in unterschiedlichen beruflichen Rollen, Führungskräfte sowie Auszubildende und Studierende in der Pflege in der gesamten Region. Ziel ist es, sie mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu versorgen und die Zusammenarbeit zwischen Kliniken und Universität zu fördern.
Die gesellschaftliche Relevanz des Symposiums liegt in der Stärkung des Pflegeberufs und der Betonung seiner essenziellen Rolle bei der Bewältigung zukünftiger Herausforderungen im Gesundheitswesen. Zudem soll die Veranstaltung als Plattform für zukunftsorientierte Ideen und Forschungsergebnisse dienen, die mit regionalen und überregionalen Fachleuten diskutiert werden können. Das Symposium leistet somit einen Beitrag zur Sicherung der Versorgungsqualität in einer Region, die sich durch dynamischen Wandel und einen steigenden Bedarf an Fachkräften auszeichnet.
Das Programm des ersten Oldenburger Pflegesymposium wurde so konzipiert, dass die Vernetzung und der Wissenstransfer im Mittelpunkt stehen. Es umfasst Vorträge zu Themen wie Pflegegesetze, neue Rollenprofile in der Pflege und den digitalen Wandel. Ein spezielles Projektforum der Kliniken bietet regionalen Einrichtungen zudem die Möglichkeit, ihre eigenen Innovationen und Best-Practice-Beispiele vorzustellen. Ziel ist es, Wissenschaft sichtbar zu machen, Klinikprojekte zu präsentieren und einen direkten Austausch von der Praxis für die Praxis zu ermöglichen.
Durch die Unterstützung der Förderer wird nicht nur eine professionelle Veranstaltungsdurchführung ermöglicht, sondern auch ein nachhaltiger Wissenstransfer und eine regionale Vernetzung gefördert. Das Symposium ist der Grundstein, um Pflegende klinikübergreifend zu vernetzen, partizipieren zu lassen und Oldenburg als einen neuen regionalen Hotspot für Pflegekongresse zu etablieren.
Fundraising Pflegewissenschaften
Poster zum ProjektPromotionsstipendium zur Stärkung der klinisch-akademischen Pflege
Das Projekt der Abteilung für Pflegewissenschaft stellt ein Promotionsstipendium für klinisch tätige Pflegefachpersonen mit Masterabschluss dar. Das Stipendium soll es einer Pflegefachperson ermöglichen, in anteilig freigestellter Arbeitszeit ein praxisrelevantes Forschungsprojekt umzusetzen. Die zu behandelnde Fragestellung muss dabei aus dem Arbeitsfeld des/der Stipendiaten*in in einer UMO Klinik stammen.
Die gesellschaftliche Relevanz dieses Projekts ist enorm. Angesichts der Zunahme komplexer Versorgungsbedarfe bei immer kürzeren Verweildauern und des digitalen und technologischen Wandels im Gesundheitswesen ist eine evidenzbasierte Pflegepraxis wichtiger denn je. Obwohl die Zahl der akademisch qualifizierten Pflegefachpersonen steigt, fehlt es an einer strukturellen Förderung für Promotionsvorhaben, die es ihnen ermöglichen würde, ihr Forschungsinteresse in der Praxis zu nutzen.
Der/die Stipendiat*in wird sorgfältig nach Kriterien wie klinischer Relevanz der Fragestellung, Motivation und der Anstellung an einer UMO Klinik ausgewählt. Die Umsetzung des Projekts erfolgt in enger Abstimmung mit der jeweiligen pflegerischen und ärztlichen Abteilungsleitung. Das Stipendium umfasst eine Refinanzierung einer anteiligen Freistellung von der Arbeitszeit über 36 Monate, die Finanzierung von Literatur und Weiterbildungen sowie die Kosten für eine Kongressreise zur Veröffentlichung der Ergebnisse.
Die Unterstützung bei der Promotion wird durch die Abteilung für Pflegewissenschaft gewährleistet. Zudem wird die Infrastruktur der Universität Oldenburg genutzt, was statistische Beratung, Datenschutz-Expertise und die Einbindung in die Medizinische Ethikkommission einschließt. Nach Abschluss der Promotion ist die Implementierung der Ergebnisse in die Versorgungspraxis geplant. So können wir die Qualität der direkten Patientenversorgung nachhaltig verbessern.
Das Promotionsstipendium dient nicht nur der Förderung eines einzelnen Projekts, sondern hat das übergeordnete Ziel, die klinisch-akademische Pflege in den Oldenburger Kliniken zu stärken. So befähigen wir forschende Pflegende, nach Abschluss ihrer Promotion selbstständig Forschungsprojekte zu leiten und tragen dazu bei, die klinische Pflegeforschung voranzubringen.
Klinisches Simulationstraining in Anästhesie und Intensivmedizin
Poster zum ProjektStart-up Simulationszentrum Universitätsklinikum Oldenburg
Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen schweren Unfall und müssten in einer Klinik mit lebensbedrohlichen Verletzungen behandelt werden. Jetzt zählt jede Minute. Chirurgen verschiedener Fachrichtungen, Anästhesist*innen, Anästhesiepflegende, Pflegepersonal der Notaufnahme und Radiologen müssen nun in einem Team nahtlos zusammen funktionieren, damit Sie ein Optimum an Behandlung erhalten.
Corrigan1 hat im Jahr 2000 eine aufsehenerregende Untersuchung in den USA veröffentlich, wonach dort jedes Jahr 44.000 Todesfälle durch medizinische Fehler entstehen.
Das Trainieren von Soft Skills (Arbeiten in komplexen Umgebungen, Kommunikation, Teambuilding, Ressourcennutzung, Antizipation, Planung, Fehlerkultur, Treffen von zeitkritischen Entscheidungen) in interdisziplinären und interprofessionellen Teams, führt nachweislich zu einer Verbesserung der Patientenversorgung und der Mitarbeiterzufriedenheit.
Dafür erstellen wir in unserem Simulationszentrum Szenarien der Patientenversorgung und schaffen so realistische Umgebungen, dass die Teilnehmer sich schnell in einer echten Situation wähnen. Anschließend erfolgt eine videogestützte Nachbesprechung in der wir medizinische Inhalte besprechen und benutzte Soft-Skills diskutieren.
Unser Ziel ist ein Simulationszentrum, in dem verschiedene Professionen und Disziplinen miteinander wichtige Erfahrungen in Simulationen sammeln, bevor sie von der Realität unvorbereitet eingeholt werden.
Zielgruppen sind Studierende, Ärzt*innen, Pflegekräfte, Hebammen und Notfallsanitäter*innen. Gerade im Medizinstudium hat es sich bewährt, frühzeitig Interprofessionalität mit den Pflegenden zu erfahren.
Zurzeit besteht unser Simulationszentrum aus einem stillgelegten OP-Saal, einer veralteten Simulationspuppe und einer Videoanlage. Zweimal jährlich bieten wir einwöchige Kurse für alle Gruppen unter spezifischen Themen (OP, Intensivstation) an.
Weiteren Bedarf für Simulation zeigen uns Anfragen anderer Intensivstationen, dem Kreissaal, dem Schockraum, der Notaufnahme und von Studierenden. Daher sehen wir es als wichtige Aufgabe der Universitätsmedizin Oldenburg an, das Simulationszentrum auszubauen.
Neben der Neuanschaffung einer dringend notwendigen Simulationspuppe, fallen Investitionskosten, Personalkosten, Betriebskosten, und Entwicklungskosten an. Weitere Themenbereiche, wie die Kinder- und Säuglingssimulation und die Simulationsforschung sollen erschlossen werden.
Dafür sind wir ein motiviertes, aktives Team mit vielen Ideen, dass sich sehr über Ihre Unterstützung freuen würde.
1) Kohn, D. M., Corrigan, J. M., & Donaldson, M. S. (Eds.). (2000). To err is human: Building a safer health system. National Academy Press.
Mobiles Fahrzeuglabor für die Erforschung des Gehirns im Alltag
Poster zum ProjektWir können viel über die Funktion des Gehirns lernen, indem wir Menschen unter kontrollierten Bedingungen bestimmte Aufgaben erledigen lassen und dabei ihre Hirnaktivität messen. Allerdings nehmen an unseren Experimenten meist nur bestimmte Gruppen teil – in der Regel Studierende oder Personen, die in irgendeiner Form mit der Universität verbunden sind. Ein großer Teil der Bevölkerung bleibt so unberücksichtigt. Gerade hier wäre es jedoch spannend zu sehen, wie unterschiedlich Menschen sind.
Hinzu kommt, dass unsere Experimente in der Regel in spezifischen Situationen stattfinden. Dadurch erhalten wir nur einen sehr begrenzten Ausschnitt dessen, was Menschen in ihrem Alltag ausmacht. Doch wie verändert sich die Hirnaktivität nach einem langen Arbeitstag, während einer langen Autofahrt oder in ganz bestimmten Alltagssituationen? Solche Fragen lassen sich im Labor nur schwer untersuchen.
Mit unserem mobilen Labor haben wir die Möglichkeit, kontrollierte und klar definierte Messungen auch außerhalb der Universität vorzunehmen. Wir bringen das Labor zu verschiedenen Menschen und können ihre Hirnaktivität direkt im Anschluss an bestimmte Situationen erfassen – etwa nach einer langen Autofahrt, nach einer Schicht oder auch an einem entspannten Tag in der Natur. Damit erweitern wir den Blick auf das Gehirn über das klassische Labor hinaus und rücken näher an die Vielfalt realer Lebenssituationen heran.
Logistisch ist dies jedoch eine Herausforderung: Es entstehen Kosten für Treibstoff, Parkgebühren oder Fahrstunden, und auch unsere Messapparaturen sind unterwegs stärkeren Belastungen ausgesetzt, was zu schnellerem Verschleiß führt. Unterstützen Sie unser Projekt, indem Sie uns helfen, die laufenden Kosten zu decken.
nEEGlace Neurowissenschaften jenseits des Labors
Poster zum ProjektWir interessieren uns dafür, was das Gehirn im Alltag macht. Um die Hirnaktivität über lange Zeiträume erfassen und mit Ereignissen in der Umgebung in Beziehung setzen zu können, braucht es Technologien, die zum einen eine präzise Aufzeichnung ermöglichen und zum anderen so angenehm zu tragen sind, dass sie ohne Unbehagen in den Alltag integriert werden können. Genau dafür entwickeln wir die notwendige Hardware. Einerseits haben wir Messelektroden entwickelt, die unauffällig rund um das Ohr angebracht werden können. Andererseits arbeiten wir an einem System, das an ein Nackenkissen erinnert und die gesamte Messtechnik beinhaltet, sodass es komfortabel auf den Schultern getragen werden kann, ohne die Nutzerinnen und Nutzer zu stören.
Dieses System möchten wir in den kommenden Jahren weiterentwickeln – etwa durch die Integration zusätzlicher Sensoren wie Kameras – und mittelfristig auch in die kommerzielle Anwendung überführen. Da Hardwareentwicklung im Vergleich zur Softwareentwicklung sehr kosten- und ressourcenintensiv ist, freuen wir uns über Unterstützung, sowohl finanzieller Art als auch in Form von praktischer Zusammenarbeit und Kooperationen.
Neue Wege aus der Depression
Poster zum ProjektNeue Wege aus der Depression – mit Ihrer Hilfe
Multidimensionales Assessment des Patient:innennutzens in der Depressionsbehandlung Depressionen gehören zu den weltweit häufigsten und folgenschwersten Erkrankungen. Rund 5 % der Weltbevölkerung sind betroffen, in Deutschland sind es etwa zehn Millionen Menschen. Standardtherapien (Psychopharmaka und/oder Psychotherapie) führen bei rund 30% der Patient:innen nicht zu einer nachhaltigen Besserung der Symptomatik. Dadurch bleiben persönliche Belastungen wie verminderte Lebensqualität, eingeschränkte soziale und berufliche Teilhabe sowie ein erhöhtes Suizidrisiko bestehen. Auch die gesamtgesellschaftlichen Folgen sind erheblich: Allein in Deutschland entstehen jährliche Kosten von rund 30 Milliarden Euro. Dabei entfallen die meisten auf indirekte Kosten wie Arbeitsunfähigkeit, Frühberentung und Präsentismus – mehr als auf die direkten Behandlungskosten.
Vor diesem Hintergrund untersucht unser Projekt den Patient:innennutzen innovativer Depressionstherapien bei Betroffenen, deren Erkrankung auf Standardtherapien nicht anspricht. Im Fokus stehen drei Behandlungsoptionen (rTMS, EKT, Esketamin), deren Ergebnisqualität aus einer multidimensionalen Perspektive bewertet wird. Neben klinischen Parametern (z.B. Symptomlast, Dauer des Klinikaufenthalts) werden vor allem patient:innenberichtete Outcomes wie Lebensqualität, Teilhabe, Arbeit und Behandlungserfahrungen erfasst. Ziel ist es, die Therapien zu identifizieren, die den größten Nutzen pro eingesetztem Euro bringen, um so die Versorgungsqualität und Kosteneffektivität zu verbessern.
Im Rahmen einer Pilotstudie werden dafür 120 Patient:innen mit Depressionen, bei denen die Standardtherapien nicht ausreichend gewirkt haben, während ihres stationären Aufenthalts in der Karl Jaspers-Klinik und 12 Monate danach über ein digitales Patient:innenportal (App) befragt. Auch die Behandler:innen geben über die App regelmäßig Einschätzungen zum Gesundheitszustand der Patient:innen ab.
Das Projekt leistet nicht nur einen Beitrag zur wissenschaftlichen Evidenz innovativer Behandlungen, sondern adressiert zugleich die gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Dimension der Depression. Die Ergebnisse tragen dazu bei, wirksame Therapieoptionen zu identifizieren, die am Nutzen für die Betroffenen ausgerichtet sind. Dadurch können die Teilhabe am Arbeits- und gesellschaftlichen Leben gestärkt und sowohl direkte als auch indirekte Behandlungskosten gesenkt werden.
Univ.-Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie – Anna Reinhold & Prof. Dr. Dr. René Hurlemann
Pflegeforschung in der klinischen Praxis – Promotionsstipendium
ButtonPromotionsstipendium zur Stärkung der klinisch-akademischen Pflege
Das Projekt der Abteilung für Pflegewissenschaft stellt ein Promotionsstipendium für klinisch tätige Pflegefachpersonen mit Masterabschluss dar. Das Stipendium soll es einer Pflegefachperson ermöglichen, in anteilig freigestellter Arbeitszeit ein praxisrelevantes Forschungsprojekt umzusetzen. Die zu behandelnde Fragestellung muss dabei aus dem Arbeitsfeld des/der Stipendiaten*in in einer UMO Klinik stammen.
Die gesellschaftliche Relevanz dieses Projekts ist enorm. Angesichts der Zunahme komplexer Versorgungsbedarfe bei immer kürzeren Verweildauern und des digitalen und technologischen Wandels im Gesundheitswesen ist eine evidenzbasierte Pflegepraxis wichtiger denn je. Obwohl die Zahl der akademisch qualifizierten Pflegefachpersonen steigt, fehlt es an einer strukturellen Förderung für Promotionsvorhaben, die es ihnen ermöglichen würde, ihr Forschungsinteresse in der Praxis zu nutzen.
Der/die Stipendiat*in wird sorgfältig nach Kriterien wie klinischer Relevanz der Fragestellung, Motivation und der Anstellung an einer UMO Klinik ausgewählt. Die Umsetzung des Projekts erfolgt in enger Abstimmung mit der jeweiligen pflegerischen und ärztlichen Abteilungsleitung. Das Stipendium umfasst eine Refinanzierung einer anteiligen Freistellung von der Arbeitszeit über 36 Monate, die Finanzierung von Literatur und Weiterbildungen sowie die Kosten für eine Kongressreise zur Veröffentlichung der Ergebnisse.
Die Unterstützung bei der Promotion wird durch die Abteilung für Pflegewissenschaft gewährleistet. Zudem wird die Infrastruktur der Universität Oldenburg genutzt, was statistische Beratung, Datenschutz-Expertise und die Einbindung in die Medizinische Ethikkommission einschließt. Nach Abschluss der Promotion ist die Implementierung der Ergebnisse in die Versorgungspraxis geplant. So können wir die Qualität der direkten Patientenversorgung nachhaltig verbessern.
Das Promotionsstipendium dient nicht nur der Förderung eines einzelnen Projekts, sondern hat das übergeordnete Ziel, die klinisch-akademische Pflege in den Oldenburger Kliniken zu stärken. So befähigen wir forschende Pflegende, nach Abschluss ihrer Promotion selbstständig Forschungsprojekte zu leiten und tragen dazu bei, die klinische Pflegeforschung voranzubringen.
Basispaket
5.000 €
Basispaket Sponsoring
Beispiele für Upgrade-Pakete
+ 5.000 €
Career-Paket Nachwuchs
+ 7.500 €
Patenschaft Lehre
+ 15.000 €
Projektbezogene Sachmittel
≥ 50.000 €
Geräte
≥ 150.000 €
Stiftungsnachwuchsgruppen (Laufzeit 5 Jahre)
...
Einrichtungen und Gebäude auf Anfrage
...
Zweckungebundene Spende/Stiftung freier Betrag
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Was ist der Unterschied zwischen Zustiftung und Spende?
Während Spenden zeitnah zu verausgaben sind, erhöhen Zustiftungen nachhaltig das Vermögen der Stiftung. Je größer das Vermögen, desto höher die Kapitalerträge, die für den gemeinnützigen Zweck eingesetzt werden – und das auch noch viele Jahre nach der Zustiftung. Selbstverständlich sind Spenden unabhängig davon auch möglich.
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